Fußballberichterstattung in der Laberzeitung


Hat die Laberzeitung gegen das Internet verloren?
"Regional-Blättchen" zieht sich aus der Detailberichterstattung in A-Klasse, Kreisklasse und Kreisliga zurück

Am 18. Juli 2009 hat die Laberzeitung veröffentlicht, dass "Keine Doppelberichterstattung mehr auf Fußball-Kreisebene" erfolgt.

Was die Spatzen schon lange von den Dächern pfiffen, wurde damit Realität. Es ist kein Geheimnis, dass die Printmedien in der aktuellen Berichterstattung über Fußball auf Landshuter Kreisebene ins Hintertreffen geraten sind. Seit der Fußballverband die Ergebnis-Mitteilung über das Internet steuert, erfreuen sich die Fußball-Seiten eines ungeahnten Zuspruchs. Tausendfach sind die Zugriffszahlen an den betreffenden Spieltagen in den Abendstunden. Damit ist der Informationsdurst der interessierten Anhänger zunächst gestillt. Details erfährt der Fan dann auf der Internetseite des jeweiligen Vereins, uU. mit Bildern und sogar Video-Sequenzen. Das Eingeständnis dazu liefert die Sportredaktion in der Veröffentlichung: "..die Berichterstattung im Internetzeitalter teilweise ungeahnte Ausmaße angenommen hat und keinesfalls noch weiter ausufern kann! ..."

Es ist bedauerlich, aber damit kann das altehrwürdige Regional-Blättchen nicht mithalten. So hat die Sportredaktion noch vor Saisonbeginn die Weichen neu gestellt. Ab der Bezirksliga werden weiterhin die großen Vereine publiziert. Über die Mehrzahl der unterklassigen Vereine wird Zurückhaltung geübt.

Die Sparmaßnahmen des Verlegers haben in einer wirtschaftlich angespannten Zeit ihre Grundlage, denn irgendjemand muss den Druckpalast an der B8 bezahlen. Wenn wir über Kosten reden, dann ist es auch sinnvoll wenn Zahlen genannt werden.

Nehmen wir z.B. eine bestimmte Region, die etwa 300 Abo`s abnimmt. Das Jahresabo kostet z.B. 268,80. Die Rechnung zeigt uns z.B., dass diese Region als gesamtes 80640 Euro jährlich an den Verlag überweist. Das ist die Summe, von der die Kosten abgezogen werden. Da wären zum einen die horrenden Kosten für den freien Mitarbeiter, die z.B. im Jahr ca. 250 Euro ausmachen. weiterhin müssen wir von dieser Summe die Verteilerkosten abziehen, wozu keine Angaben gemacht werden können, da die Summe nicht bekannt ist. Aber die Verteilersumme wird sich auch in Grenzen halten. In wirtschaftlich schwierigen Zeiten muss der Verleger jede Art der Einsparung nutzen.

Wenn wir den Verleger betrachten, dann müssen wir im Zuge der Gleichberechtigung auch den Abonnenten unter die Lupe nehmen. Der Abonnent bekommt für das gleiche Geld, bzw. sogar nach der Preiserhöhungen eine dünnere Zeitung und damit weniger Information. (Den Inserenten wird dieser Sachverhalt auf Dauer nicht verborgen bleiben). Was macht nun der Abonnent? - Er lebt im gleichen Zeitfenster wie der Verleger, also muss auch der Abonnent sparen. Er wird sich also überlegen, welchen Teil der Zeitung er in Zukunft nicht mehr haben will. - aber halt, das geht nicht, die Zeitung gibt es nur als Ganzes. Er muss sich also überlegen, ob er seine Informationen von t-online, Spiegel, heise, dpa, kicker und regionalen Internetseiten kostenlos erhalten kann. - Wenn ja, dann wird er in Zukunft die Laberzeitung nicht mehr abonnieren.

Es gibt eine ganze Reihe von jungen Menschen, jungen Familien, die diesen Weg bereits gehen. Der große Poker hat bereits begonnen und die Frage heißt nicht:

"Wer hat welches Blatt?"  sondern

"Wie viele Einsparungen darf der Verleger vornehmen um den Kunden nicht zu verärgern?"

Ein Verleger sollte niemals vergessen, dass nicht nur er spart, sondern auch die Kunden sparen können. - gez. wp

090718