Kirchenkonzert


„Ein Musikabend, der nachklingen wird“
Kirchenkonzert mit marianischer Musik aus vier Jahrhunderten


Die Sopranistin Anna Roider und Franz Schuller, Orgel, boten beim Kirchenkonzert eine beeindruckende Leistung.

Zahlreiche Besucher hatten sich am Sonntagabend zum Konzert mit marianischer Musik aus vier Jahrhunderten in der Pfarrkirche von Hofkirchen eingefunden. Sie brauchten ihr Kommen wahrlich nicht zu bereuen, denn die Sopranistin Anna Roider und Franz Schuller an der Orgel boten einen beeindruckenden Musikabend, der bei den Zuhörern großen Anklang fand.

Pfarrer Josef Rohrmeier freute sich in seinen Begrüßungsworten, dass so viele Besucher zum Konzert gekommen waren und damit ihr Interesse an der Kirchenmusik bekundeten. Gerade im Rosenkranzmonat Oktober stehe Maria, die Gottesmutter, wieder verstärkt im Mittelpunkt der katholischen Frömmigkeit, so der Ruhestandsgeistliche. In diese füge sich darum das Programm des Konzertabends mit marianischer Musik aus vier Jahrhunderten besonders gut ein. Der gemeinsam gebetete „Engel des Herrn“ solle die Einstimmung dazu sein.

Eröffnet wurde das Konzert mit der Sonate Nr. 4 a-Moll, op. 98, über den „Tonus Peregrinus“ von Josef Gabriel Rheinberger (1839 – 1901). Technisch sehr versiert und trotz der relativ kleinen Orgel der Hofkirchener Pfarrkirche gestalterisch reif meisterte Franz Schuller diese Komposition mit den Sätzen „Tempo moderato“, „Intermezzo“ und „Fuga cromatica“. Ein seltener zu hörendes „Ave Maria“ von Anton Bruckner (1824 – 1896) folgte. Hier sang Anna Roider auch bei großen Tonsprüngen sehr treffsicher und ausdruckstark. Die schöne Melodieführung gelang ihr mit weichem Liedbogen bestens. Besonders beeindruckend der innige Schluss dieses Stückes. Einfühlsam begleitete Franz Schuller an der Orgel.

Ganz andere Klangfarben und Tempi – da aus einer anderen Musikepoche stammende – bestimmten die nachfolgenden beiden Stücke „O himmlische Frau Königin“ von Johannes Kuen (1606 – 1675) und „Salve Regina“ von Rupert Ignaz Mayr (1646 – 1712). Hier spürte man besonders die durch die seit längerem bestehende musikalische Zusammenarbeit entstandene Harmonie zwischen Sängerin und Organist. Nach einem Meditationstext über das „Salve Regina“ von Pfarrer Josef Rohrmeier waren „Meine Seele erhebt den Herrn“ und „Quia respexit humilitatem“, zwei anspruchsvolle Stücke von Johann Sebastian Bach zu hören.

Sehr gut in die Konzeption des Konzertes passte dann das von den Besuchern gesungene Marienlied „Sagt an, wer ist doch diese“, sehr schwungvoll von der Orgel geführt. Gleichsam als musikalischer Kontrast schloss sich ein Orgelwerk des zeitgenössischen Komponisten Robert Maximilian Helmschrott mit gleichem Titel an. Meditative Klänge, die erst spät in die Melodie des bekannten Marienliedes übergingen, prägen diese Komposition. Von Karl Höller (1907 – 1987) stammten „An Maria“ – ausdrucksvoll als flehentliche Anrufe an die Muttergottes gesungen – und „Wendisches Marienlied“. Ein Meditationstext leitete zu den letzten beiden Programmpunkten des Konzertes über. Das kurze „Ave Maria“ von Jehan Alain (1911 – 1940) begleitete Franz Schuller betont zurückhaltend, sodass die innige und doch klare Melodieführung von Anna Roider gut in den Vordergrund treten konnte. Aus der Feder Marcel Duprés (1886 – 1971) stammten vier Variationen für Orgel über „Ave maris stella“, dazwischen in Choralform und a capella Strophen des marianischen Hymnus. Während Anna Roider dabei noch einmal ihre Treffsicherheit bei den a capella-Teilen unter Beweis zu stellen vermochte, konnte Franz Schuller an der Orgel, insbesondere bei der letzten Variation, noch einmal sein erstaunliches spieltechnisches Können zeigen.

Nach dem lang anhaltenden Applaus der Zuhörer und dem bekannten „Ave Maria“ von Bach/Gounod als Zugabe dankte Pfarrer Josef Rohrmeier Anna Roider und Franz Schuller und gab sich überzeugt, dass dieses Kirchenkonzert sicherlich bei vielen nachklingen werde.

081007

Alois Hauner, Geiselhöring