1. Starkbierfest


Jahresbericht war Hauptthema der Festrede
Christian Dobmeier berichtete beim Starkbierfest


Christian Dobmeier bei seinem abwechslungsreichen und unterhaltsamen Vortrag

Beim ersten Starkbierfest im Gasthaus Wirth in Weichs wurden alle drei Gasträume genutzt. Stefan Ebert unterhielt die Gäste musikalisch mit bayrischer Unterhaltungsmusik. Als Festredner berichtete Christian Dobmeier über so manche Anekdote.
Christian Dobmeier begrüßte zunächst die Gäste und zeigte seine Verbindung zum Bachlertal auf. Dabei nahm er Stellung zum Starkbierfest in München: „Wenns sogar aufm Nockherberg jemand aus Geiselhöring brauchan, dann is Ettersdorf gar ned so abwegig, ja sogar noch regional!“. Seine Taufpatin sei eine Bachlerin, welche bei der hiesigen RB-Bank ein Konto eröffnet hatte. Als kleine Bub ist er dann immer auf dem Schutzblech vom Ferguson mit seinen Ersparnissen zum „Mister Raiffeisen“ – Herrn Schnellinger gefahren und habe seine Ersparnisse eingezahlt. – Denn die Qualität der Geschenke war damals sehr gut.
Zum Faschingsumzug zitierte er einen Satz, der überliefert ist und zu den Bachler-Aktivitäten passt: „Burschen, wenn ihr was sehn wollts von der Welt, dann fahrts in Boch aussi“  des hams vor 100 Johr scho gsagt.“  -  Dem folgte ein interesanntes „SoSo –SoSo –Soso. Geradezu philosophisch beschrieb er anschließend das Wort „So“. Mal in einer interessanten Aussprache, dann „So“ ganz neugierig, aber auch als Bestätigung.
Über den Jahresbericht 2015 der Gemeinde Laberweinting gab es dann einen richtigen Workshop. Zunächst bezeichnete der Redner den Jahresbericht als eine tolle Zusammenstellung, informativ, welcher auch als Kalender 2016 zu nutzen sei. Dann ging es ins Detail. Ein Bild mit dem Untertitel „Verschneites Weichs“ , war nicht Weichs, sondern Haimelkofen und Hofkirchen. Gleiches galt für „Biberbiotop in Franken“ welches den ersten Weiher am Holzeck in Hofkirchen zeigte. Dobmeier zitierte zu dieser Thematik einen Bürger aus der Gemeinde Laberweinting: "Rumben ollawei in d'we-id ausse, Europa und no weida, kennand se aber dahoam ned aus!"
Sensationell günstig sind die Kosten lt. Jahresbericht in den neuen Baugebieten: "Rund 15 Euro wird hier ein Gasanschluß kosten." Nach dem Kalenderblatt Oktober 2016 folgt unmittelbar der November 2017 und dann wieder der Dezember 2016. Dazu reihen sich einige Rechtschreibfehler, ua. werden „gemein Bürger“ genannt. Dies alles von 17 Personen im Gemeinderat und der verantwortlichen Gemeindeverwaltung. In der Beurteilung bemühte der Redner die Ausdrucksweise und Ausdrucksform von Pep Guardiola: "Wir habe eine super super super super Jahresbericht, aber wir musse besser macken!"
Fortgeführt wurde das Thema Gemeinde mit den Redegewohnheiten eines Gemeinderates. Immer wenn der Bürgermeister eine Stellungnahme machte, holte ein Gemeinderat zu umfassenden Ausführungen aus. Der Protokollführer der Gemeinde beschrieb die Situation wie folgt (Originaltext):  „was Bürgermeister Johann Grau zuvor in knappen Worten geschildert hat, nochmals in ausführlicher Form ausgebreitet wurde. Da half auch das zu schnelle Ablesen des manchmal nur schwer verständlichen Inhalts nicht.“ Die Folge davon war, dass der besagte Gemeinderat seither offensichtlich kürzere Wortmeldungen ausführt, - Damit werden auch die Gemeinderatssitzungen kürzer.
Dobmeier bezeichnete den rechteckigen Anbau „mit zwoa Edelstahlkastl“ an die Turnhalle mit 280000 € als einen minimalen finanziellen Aufwand, bemerkte aber auch, dass man damit ein Haus hätte bauen können. Er schlug vor, wenigsten die Einrichtung zu verbessern, damit der Raum bei Veranstaltungen besser genutzt werden kann.
Mit Wortwitz und seiner Fähigkeit andere Stimmen zu imitieren Überzeugte der Festredner. Beim Thema Geldanlage traf es die Schweizer. In schweizer Deutsch verkündete er „kommen sie zu uns, wir habens erfunden!“ um dann nachzureichen: „brauchts blos an Hoeneß frong!“ Dem Redner gelang es durch seine Rhetorik und Mimik eine Art von Fastenvortrag mit Kabarett zu verschmelzen und einen insgesamt sehr anspruchsvollen und heiteren Vortrag zu gestalten.
Die Mitglieder des SV Thürnthenning waren bei ihrem ehemaligen Vereinsvorstand Sepp Wirth ebenfalls zu Gast. Für sie hatte der Fastenprediger keine gute Nachricht. Das Ansinnen der Thürnthenniger, eine Ablösesumme zu erhalten, musste er aus finanziellen Gründen ablehnen: „De Haislleit vom Boch ham blos des nötigste. Dort wo ihr in Thürntenning an Rasen und Blumen habts, do ham de Bachler Erdäpfel obaut. Wenn dann da Herbst kimmt, dann klaund a se de Erdäpfel gegenseitig, - ja, so groß is die Not.“ Aus diesem Grund könne eine Ablösezahlung nach Thürnthenning nicht erfolgen. Angesprochen auf eine Ausbildungsprämie für Josef Wirth, die von der Gemeinde Laberweinting bezahlt werden könnte, verwies Dobmeier auf „aber ihr habts es ja vorher gherd, - de ham mid sich se-iber zdoa“ und winkte dabei mit dem Jahresbericht.

 

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