Raiffeisenbank Hofkirchen-Bayerbach EG informiert


Raiffeisenbank Hofkirchen-Bayerbach eG bei der außerordentlichen Generalversammlung 


Vorstand Hubert Eberl (links) mit den Spendenempfängern und Prokurist Klaus Mittermeier (rechts)

Zu einer außerordentlichen Generalversammlung hatte die Raiffeisenbank Hofkirchen-Bayerbach in das Tanzcafe Weinzierl in Bayerbach geladen. Nach der Begrüßung durch den Aufsichtsratsvorsitzenden Helmut Peintner wurde von Vorstand Hubert Eberl der Grund der außerordentlichen Generalversammlung erläutert. Im Tagesordnungspunkt 2 war über eine notwendige Satzungsänderung abzustimmen.
Eine Voraussetzung um die umfangreichen bankaufsichtsrechtlichen Vorgaben zu erfüllen ist gemäß § 25c KWG, dass zwei Vorstände die Aufgaben der Geschäftsleitung übernehmen. Dies bedeutet dann aber im Umkehrschluss, dass ein Vorstand alleine, die Geschäftsleitung nicht vollumfänglich nach den vorgegebenen Mindestanforderungen erfüllt.
Der ehemalige Vorstand  Zeislmeier wurde wieder reaktiviert,  um in einer Übergangsphase die bereits genannten Bestimmungen zu erfüllen. In § 18 der Satzung ist allerdings ein Höchstalter für den Vorstand geregelt. Dieses Höchstalter (Rentenalter) wird nun von Vorstand Zeislmeier erreicht. In einer Abstimmung votierten die anwesenden Mitglieder für eine Anhebung des Höchstalters -also zur Satzungsänderung. Somit kann Josef Zeislmeier in der nun folgenden Übergangszeit die Aufgaben des Vorstandes weiterführen. Hubert Eberl bedankte sich bei seinem langjährigen  Kollegen Zeislmeier, dass er sich in dieser Situation nochmals engagiert und damit der Raiffeisenbank Hofkirchen-Bayerbach einen großen Dienst erweist.

Danach erfolgte die Information von Vorstand Eberl zur gemeinsamen Zukunft mit der Raiffeisenbank Geiselhöring-Pfaffenberg eG. "Ausschlaggebend war und ist die Leitungsverantwortung des Vorstands für die Raiffeisenbank Hofkirchen-Bayerbach eG. Um dieser Verantwortung gerecht zu werden, prüfen wir regelmäßig den Status Quo unserer Bank. Und dies in mehrfacher Hinsicht. Wir vergleichen uns dabei unter betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten sowohl mit den Banken in unserem wirtschaftlichen Umfeld als auch mit anderen Kreditgenossenschaften auf Landesebene.
Diesem Blick auf das Erreichte folgt der Blick in die Zukunft: Welche Perspektiven eröffnen sich uns am regionalen Markt? Können die steigenden Anforderungen überhaupt noch erfüllt werden? Decken wir mit unserem Angebot an Bankdienstleistungen den Bedarf unserer Privat- und Firmenkunden in Zukunft noch adäquat ab? Oder erkennen wir Defizite in der Marktbearbeitung bei Stammkunden bzw. im Neugeschäft?" - so der Redner.

Gründe warum eine Fusion angestrebt wird, ist die stetig niedrige Zinsspanne und keine Möglichkeit zur Kosteneinsparung aufgrund steigender Anforderungen, eingeschränkte Möglichkeiten das Eigenkapital weiter zu stärken, immer neue Beschränkungen seitens der Aufsicht in Bezug auf  Eigenkapitalanforderungen und Eigenkapitalunterlegung

Unter vernünftiger kaufmännischer Sicht ist die Fusion mit der Raiffeisenbank Geiselhöring für die Zukunft der richtige Weg um weiter präsent vor Ort bleiben zu können. Weitere Vorteile sind neben der Erhöhung der Beratungskompetenz sowie die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit auch der Erhalt der Arbeitsplätze vor Ort.

Als Beispiel für Kosteneinsparungen sei bei den Verwaltungsaufwendungen vor allem die Kosten der Datenverarbeitung und der gesetzlich vorgeschriebenen Prüfung zu nennen Beispielsweise sind Prüfungsaufwendungen für das Jahr 2018 in Höhe mehr als 70.000 Euro angefallen. Banken, welche den 4-fachen Umsatz aufweisen zahlten im Vergleich dazu "nur" 90.000 Euro. So sind die Betriebskosten in vielen Bereichen für eine kleine Bank außergewöhnlich hoch.

Weiter führte Eberl aus: "Für mich ist das stärkste Argument für die Fusion mit der Raiffeisenbank Geiselhöring-Pfaffenberg eG, dass hier nicht zwei Welten, zwei Geschäftsmodelle, zwei Philosophien aufeinander treffen, sondern uns verbinden die genossenschaftlichen Prinzipien der Selbsthilfe, der Selbstverwaltung und der Selbstverantwortung – damit schaffen wir einen erkennbaren und spürbaren Mehrwert, den unsere Kunden schätzen und zu Recht auch in Zukunft erwarten dürfen."

Im Warenhandel gingen die Wetterkapriolen der vergangenen Jahre nicht spurlos am Warengeschäft der Raiffeisen Hofkirchen-Bayerbach vorbei. Rückgänge im Bereich Getreidehandel, aber auch bei Pflanzenschutz- und Düngemitteln. Auch die sinkende Anzahl der Nebenerwerbslandwirte - ein interessanter Kundenstamm für den Warenhandel - hat seine Spuren hinterlassen. Größere Betriebe vermarkten ihr Getreide selbst oder handeln mit Getreide und Düngemitteln untereinander. Wir als Zwischenhändler geraten dabei immer mehr in den Hintergrund.

Danach stellte sich der Redner den Fragen der Mitglieder. In einigen Fragen schwang die Sehnsucht mit: "Vielleicht kann man dieses oder jenes nochmals versuchen um den Betrieb in der gewohnten Art und Weise weiter zu führen?" - Der Vorstand machte klar, dass dies alles kein Wunschkonzert sei, sondern ein Handeln nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten.

Antworten zur Fusion:  In den Geschäftsstellen stehen Ihnen weiterhin ihre bekannten Berater mit Rat und Tat zur Seite, beide Geschäftsstellen bleiben bestehen – Im neuen Aufsichtsrat wird Herr Peintner vertreten sein – dies Stimmenverhältnis entspricht auch dem Größenverhältnis der Banken - Alle abgeschlossenen Verträge behalten ihre Gültigkeit - Die Fusion soll 2021 abgeschlossen sein.

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