Mimi öffnet verschlossene Türen

Schon oft haben wir unseren Freunden, Bekannten und Verwandten von unserer Mimi erzählt. Alle hören immer aufmerksam zu, weil fast jeder den Umgang mit den teils liebevollen und teils eigensinnigen Vierbeinern kennt. 

Mimi in AktionDie sterilisierte Katze ist sehr kampflustig. Dabei unterscheidet sie genau zwischen Wohnung und freier Natur. Im Haus ist sie verschlafen, verschmust -- und "lästig", wenn sie wieder nach draußen will. Sie nervt die Hausbewohner solange und tanzt um die Menschen herum, bis man ihr die Balkontüre öffnet und sie nach draußen kann. Wenn sie nicht gerade Nachbarkatzen verprügelt ist sie ein durchaus nützliches Haustier. Auf den nahe gelegenen Feldern und Wiesen jagt Mimi regelmäßig Mäuse. Der Rekord dabei steht bei 4 Stück pro Tag. Auch Vögel stehen im Sommer auf der Speisekarte. Darum hat sie auch so einen dicken Bauch. Im Sommer döst die Katze meistens auf einem Balkonstuhl auf der Terrasse. Sie hat zwar ein eigenes Kissen, aber die Sessel der Menschen sind allemal schöner als der Katzenplatz. So kann es vorkommen, dass die Mimi auf dem Gartenstuhl schläft und die Mama auf dem Katzenhocker zum Sitzen kommt. Will man versuchen die Katze vom "schönen" Stuhl zu entfernen, dann wird man kräftig angefaucht. Nicht selten setzt sie dabei ihre Krallen ein. Ein "Datscherl" kann man von der Mimi nicht bekommen, wenn der Drachen zuhaut, dann zieht sie durch. Offene Wunden an der Hand sind dann die Folge. Mit männlichen Artgenossen geht sie besonders scharf ins Gericht. Deren Anliegen kann sie überhaupt nicht verstehen. Von der Terrasse aus überblickt sie nicht nur unseren Garten, der Tiger sieht auch in die Nachbargärten bzw. auf die angrenzenden Äcker. Im Laufe eines Tages patrouillieren natürlich auch andere Katzen vorbei. Wenn die Mimi schläft, oder nicht zuhause ist, ist dies alles kein Problem, aber wehe, die Mimi entdeckt einen Artgenossen oder Artgenossin. In der Regel hüpft sie vom Stuhl und jagt sofort dem vermeintlichen Eindringling nach, danach lautes Gekrächze und Fauchen. Derartige Kämpfe sind schnell entschieden. Die fremde Katze sucht das Weite, und die Mimi trottet gemächlich auf ihren Stammplatz auf die Terrasse zurück. Sie dreht sich noch mal um, um sich zu vergewissern, dass die fremde Katze auch flüchtet, schließlich geht sie weiter. 

Wer so fleißig ist, der braucht natürlich auch kräftige Nahrung. Zum Frühstück Milch (angewärmt), dann Katzengutti und selbstverständlich das normale Katzenfutter. Im Haus ist sie absolut reinlich. Sie klaut auch nicht von den Tischen oder aus der Küche. Wenn die Katze bei schlechtem Wetter in die Wohnung kommt, lässt sie sich sogar abtrocknen, zwar nicht freiwillig, aber sie duldet es. Spielen mag sie nur sehr selten. Man kann mit ihr aber auch nicht viel abfangen, weil sie sofort mit den Krallen zuschlägt. So hat sie im Haus verschiedene Liegeplätze. Im Wohnzimmer ist es wie auf der Terrasse, für das Tier ist ein Liegeplatz vorgesehen. Aber genau auf diesem Platz schläft die Mimi sehr selten. Die Lieblingsplätze sind: die Rückenlehne im Wohnzimmer, der Schoß der Mama, der Sitzplatz der Kinder, die Fensterbank und ---- das große Problem, die Betten der Jungs.

Bevor sich die Mimi zur Ruhe begibt, schleicht sie durch das Haus und kontrolliert, ob die Schlafzimmer von Andreas und Tobias zugänglich sind, weil sie sich in deren Betten sehr wohl fühlt. Aus diesem Grund haben wir den Türgriff für den Schlafzimmerflur extra senkrecht gestellt. Weil, -- das glauben viele unserer Nachbarn, Freunde und Bekannte nicht -- unser "Miststück" kann selbstständig Zimmertüren öffnen. Sie hat diese Kunst zur Perfektion entwickelt. Noch niemals haben wir Kratzspuren oder andere Verletzungen der Türen oder Zargen festgestellt. Und wer es nicht gesehen hat, der glaubt es nicht. Der Ablauf dieser Aktion ist höchst interessant. Zunächst drückt sie mit ihrem Körper gegen die Türe und versucht die Tür zu öffnen, wenn das Schloss nicht eingeschnappt ist öffnet sich die Türe. Ist aber ordnungsgemäß verschlossen, miaut sie vor der Türe auf und ab (ca. 2 Min.), bis sie feststellt, das ihr niemand öffnet. Dann hockt sie sich in Katzenmanier genau unter die Türklinke. Dabei durchlebt sie eine extreme Konzentrationsphase (ca. 30 Sec.) mit dem Blick starr auf den Türgriff. Plötzlich setzt sie zum Sprung an und hängt sich mit den Vorderpfoten am Griff ein. Der Griff geht leicht nach unten und die Mimi lässt sich am Griff zur Seite abgleiten. Dann setzt sie wieder auf dem Boden auf und marschiert durch die Türe. 

Jetzt wissen Sie, warum wir manche Türgriffe senkrecht stellen. 

Wir haben dieses Phänomen schon öfter gesehen, ehrlicher gesagt meistens nur erlebt, wenn die Türfalle aufspringt, und die Katze in den Raum marschiert. Aber direkt gesehen haben wir es auch schon. Dabei kam schon oft der Gedanke, dieses Schauspiel im Bild festzuhalten. Aber - zum einen hat eine Katze nicht immer Lust die Türe zu öffnen, zum  anderen hat man nicht immer eine Kamera dabei und schließlich muss man genau zum richtigen Zeitpunkt auslösen. Nach vielen Versuchen gelang dies nun kurz vor Weihnachten. Mit einem Trick haben wir die Aufnahme realisiert. Im Innenraum hat unsere Mama ständig nach der Mimi gerufen. Da es für die Mimi nichts schöneres gibt, als von der Mama gehalten zur werden, musste der Tiger unbedingt durch die Tür. Der Fotograf hat diese aber nicht geöffnet. Unser Bild zeigt die "Tigerente" genau im entscheidenden Moment. Am Griff gleitet sie nach rechts weg und landet wieder auf dem Boden. - Anstand hat Mimi keinen, denn grundsätzlich, lässt sie die Türen geöffnet. Aber unser Tobias sagt: "Daran arbeiten wir noch".

Mimi in Aktion

Nach dem 27sten Versuch ist uns nun endlich gelungen den Stubentiger in Aktion im Bild festzuhalten. Bild vom 13.12.2001
Im Prinzip ist es keine erfreuliche Tatsache, dass unsere Mimi Türen öffnen kann. Warum dies ein Problem ist soll ihnen folgende wahre Begebenheit zeigen:

Unser Nachbar auf der anderen Straßenseite (Polizist) hat zwei Katzen. Da auch unsere Nachbarn Katzen lieben, hat der Herr des Hauses den Vierbeinern eine eigene Katzentüre üben den Lichtschacht in den Keller eingebaut. Diesen hauseigenen Eingang nutzen die beiden Katzen sehr rege. Aber es kam auch der Tag, an dem die Hausherrin früh morgens aufstand, aus dem Schlafzimmer ging und feststellte dass alle Türen geöffnet sind. Da es sich um einen ordentlichen Polizistenhaushalt handelt sind normalerweise natürlich die Türen zu. Was geht der Hausfrau durch den Kopf? Waren Einbrecher da? Nach einer sorgsamen Kontrolle stellte sie fest, dass nichts fehlt. Aber warum sind dann alle Türen offen? Der Sohn hat die Türen nicht geöffnet, der Hausherr hat sie auch nicht geöffnet. Sogar die Kellertüre und die Katzenstube im Keller ist offen. Unserer Nachbarin war es aber dann bald klar wer im Haus die Türen geöffnet hat. Wissen Sie es auch?

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