Bürgerversammlung 2012


Hauptthema: Straßenbau in Hofkirchen
Bürgerversammlung um die Ortsmitte von Hofkirchen - Fertigstellung am 31. August

Die Bürgerversammlung im Gasthaus Roßmeier eröffnete Gemeinderat Eduard Meindl. Er begrüßte vom Landratsamt Straubing-Bogen Herrn Brandl und Herrn Schindele, sowie Hubert Karl vom Ingenieurbüro Ferstl und bat Bürgermeister Xaver Eggl um seine Ausführungen. Anwesend waren die Gemeinderätinnen Karin Glöbel und Maria Kick, sowie die Gemeinderäte Alfons Zehentbauer, Xaver Lang, Johann Grau und Josef Keufl.

Bürgermeister Eggl führte zunächst aus, dass die Baumaßnahme von der Gemeinde Laberweinting vorfinanziert wird. Insgesamt sei die Straßenplanung in dem Abschnitt der SR 50 nicht einfach.

Sachgebietsleiter Brandl vom Landratsamt erläuterte anschließend die Planung. Da die Ortsdurchfahrt nach 30 Jahren vielfach kaputt ist, muss eine Erneuerung stattfinden. Mit der Dokumentation der bestehenden Gebäude entlang der Ortsdurchfahrt ist ein Ingenieurbüro beauftragt, welches den Ist-Zustand niederschreibt, bzw im Bild festhält. Man strebt, dort wo es möglich ist, eine Fahrbahnbreite von 6m an. Die Gehwege werden variieren zwischen Hochbord mit abgerundeten Kanten und abgesenkten Bordsteinen.

Hubert Karl vom Ingenieurbüro Ferstl beschrieb den Kanalbau im Zusammenhang mit dem Straßenbau. Es werden Abflußrohre der neuesten Generation aus Polypropylen verbaut, denn eine Untersuchung ergab, dass die bestehenden 30 cm Betonrohre derart geschädigt sind, dass keine Sanierung möglich ist. Der neue Kanal wird an vielen Stellen tiefer liegen als jetzt und die vorhandenen Anschlüsse werden soweit es realisierbar ist, übernommen. Die Gehwege werden gepflastert und ein Leerrohr für DSL-Leitungen wird eingebaut. Die Zäune der Anwohner sollen nicht berührt werden. Der Bauabschnitt beginnt ab Höhe Anwesen Schmidt und endet bei Anwesen Knott. Der 31. August 2013 ist als Fertigstellungstermin eingeplant.

Die anfallenden Kosten, welche über den staatlichen Zuschuß hinausgehen, werden nicht auf die Anwohner umgelegt. Dies ist aufgrund der ausgeglichenen finanziellen Situation der Gemeinde Laberweinting eine Sonderleistung und entspricht nicht der üblichen Finanzierung.

Bei der anschließenden Diskussion kam das Standardthema Hochbord-Niederbord zur Sprache. Herr Brandl bat aber um Verständnis für die Anordnung von Hochborden beim Bau von Bürgersteigen, da es sich um einen Weg für den "Bürger" handelt und nicht für Fahrzeuge. Dass es im Zusammenhang mit den großen Fahrzeugen durch die Ortsmitte von Hofkirchen nur gemeinsam geht und mit dem gegenseitigen Respekt ist auch klar. Ein Schritt in diese Richtung ist zweifellos, dass der örtliche Biogasbetreiber seine Fahrerinnen und Fahrer bei der Ernte der Grünmasse bereits 2012 angewiesen hatte, im Ortsbereich das Tempo 30 als Richtwert für die großen Fahrzeuge anzunehmen.

Die Aussprache über "Grün" in der Ortsmitte von Hofkirchen wurde umfassender geführt. Die bekannte Vorplanung vom Februar dieses Jahres wurde nicht vorgestellt. Dem örtlichen Gastwirt wird zugestanden, dass er seinen Grund und Boden nach seinen Vorstellungen nutzen kann. Von amtlicher Seite war man nicht so glücklich über anderen Ansichten der Bürger. Habe man doch in anderen Orten des Landkreises umfassende Maßnahmen erfolgsreich durchgeführt, die überregionale Beachtung fanden und belobigt wurden. Dies wurde auch von Seiten der Bürgerschaft nicht bestritten. Allerdings kann man Planungen nicht pauschalisieren. So wurde auf die spezielle geografische Situation des Hofkirchener "Stachus" (Begriff wurde von Bürgermeister Eggl genannt) hingewiesen. So ist das gesamte Bachlertal eine Ansammlung von Straßendörfern. Die Bewohner sind gezwungen aufgrund der Entfernung beim Einkauf, beim Kirchgang, bei Veranstaltungen oder anderen Situationen den PKW zu benutzen. Kein Bus hält in Weichs oder Asbach und transportiert die Bürgerinnen und Bürger zur Ortsmitte. Aus diesem Grund sind Parkmöglichkeiten im Zentrum von Hofkirchen enorm wichtig. Es trifft auch nicht zu, dass die Bachler gegen bunte Blumen oder grüne Bäume sind, es geht schlicht und einfach um die Bedürfnisse der Menschen. Speziell diese Aussage traf auf große Zustimmung im Zuhörerkreis. In wie weit Rasenpflaster, bzw. Rasenfugenpflaster auf den Parkplätzen am "Schulberg" und vor dem Lebensmittelgeschäft dienlich ist, wurde ebenfalls in Frage gestellt. In dieser Pflasterart können Kinder Schaden nehmen und Frauen mit Schuhen hängen bleiben. Hubert Karl vom Ingenieurbüro Ferstl erklärte dazu, dass es sich um eine gestalterische Möglichkeit handelt. Man könne sich hier auch ein farbiges geschlossenes Pflaster vorstellen.

Zum Thema Jahrhundert-Hochwasser im Bachlertal berichtete das Gemeindeoberhaupt, dass nach einer Schätzung die veranschlagten Kosten von 10 Mio Euro nicht tragbar sind. Der Bürgermeister berichtete über die aktuelle Situation der Schule mit den entsprechenden Klassenstärken. Er bedankte sich bei allen, die im Sozialwesen und in der Gesellschaft tätig sind. Vor allem bei den Vereinen und ihren Mitgliedern, die einen wichtigen Beitrag im Gemeindeleben leisten.

Bei "Wünsche und Anträge" kam der Vorschlag aus den kompetenten bürgerlichen Reihen zum Thema Hochwasser, dass man zunächst mit geringen Mitteln die betroffenen Gebäude teilweise in Eigeninitiative schützen sollte. Die Feuerwehr merkte dazu auch an, dass sich die betroffenen Bürger zur rechten Zeit und nicht im letzten Moment bei der Feuerwehr melden sollten. Klar ist auch, dass dieses Thema den Landstrich auch weiterhin beschäftigen wird. Es wurde darum gebeten die Fahrstrecke des Schneeräumdienstes in Osterham zu verändern um die Straße Lichtinger / Singer beidseitig zu räumen. Angeregt wurde ein Stromkasten bei der Gemeindewiese in Haimelkofen, um die stattfindenden Veranstaltungen bedienen zu können. Angemahnt wurde auch der optische Zustand der Poschenhoferstraße. In diesem Zusammenhang soll auch daran erinnert werden, dass Pflanzen aller Art nicht in den Bürgersteig bzw. in die Fahrbahn ragen dürfen und die Bürgersteige entsprechend den Satzungen der Gemeinde schneefrei und sicher zu gestalten sind.

Anmerkung:

Das Thema Straßenbau und Gestaltung im Ortszentrum von Hofkirchen hat die Bürgerinnen und Bürger seit dem Februar dieses Jahres beschäftigt. Immer wieder war die Planung Gegenstand zur Diskussion. Der Ortsmittelpunkt von Hofkirchen ist historisch entwickelt. Teilweise stehen die neuen Gebäude an der selben Stelle wie vor 100 Jahren. So hat sich aus den ehemals selbstständigen Gemeinden im Bachlertal ein "Unterzentrum" gebildet. Mit Einkaufsmöglichkeiten und Möglichkeiten zur Geselligkeit. Ich war tief betroffen, als die ehemalige Familienbäckerei ihre Produktion für immer einstellte. Umso erfreuter war ich, als sich Lebensmittel Limmer bereit erklärte, den Vertrieb von Backwaren fortzusetzen. Mit Freude verfolge ich den Generationswechsel in der Metzgerei und Gastwirtschaft. - Das sind die Dinge, die wirklich wichtig sind für diesen Landstrich. Damit die Grundversorgung gewährleistet bleibt und die Menschen ein Fundament zum wohnen und leben in diesen Orten und in dieser Gemeinde haben. - Verloren haben wir in der Vergangenheit vielzuviel. Bevor wir uns Gedanken um die Zukunft machen, sollten wir uns lieber darauf konzentrieren, einen gewissen Standard zu halten, - denn das ist schwieriger, als viele von uns denken.

Im Sitzungsbericht vom 6. Nov. 2012 habe ich mit Wohlwollen gelesen: "...um u.a. auch die Wohnqualität in den Dörfern der Gemeinde zu erhalten und zu verbessern." - Hier steckt es ja drin, das Wort "erhalten" - es ist genau das, was sich die Bürgerinnen und Bürger des Bachlertals bei der Gestaltung der Ortsmitte wünschen.

Aus diesem Grund möchte ich die Gemeinderätinnen und Gemeinderäte bitten ihre Entscheidungen beim Bau dieser Ortsdurchfahrt nach den Bedürfnissen der Bürgerinnen und Bürger dieses Landstrichs auszulegen.

Vielen Dank

Paul Winderl

2012-11-20

Paul Winderl