Starkbierfest 2006


Fastenpredigt an die Vereine und Politiker

Starkbierfest der FFW Hofkirchen mit "Masblusik", Schierlinger Zwoagsang und Fastenpredigt


Mit 6 Mann in Hofkirchen, die Musikgruppe um Ulrich Goss (li). "Masblusik" - Blasmusik nach Maß, sorgte mit einem abwechselungsreichen Programm für eine angenehme Unterhaltungsmusik

Mit einem vielseitigem Programm lud die FFW Hofkirchen zum Starkbierfest in den Roßmeier-Saal nach Hofkirchen. Schon frühzeitig füllten die Pfaffenator-Freunde die Sitzreihen und sorgten für einen vollbelegten Saal. Die Feuerwehrler unter der Leitung von Vorstand Johann Bergmaier hatten diesmal ein abwechselungsreiches Programm zusammen gestellt. Bayrische Musik brachte die 6-köpfige Blasmusikgruppe von Ulrich Goss zu Gehör und der Schierlinger Zwoagsang feierte mit Volksmusik seine Premiere im Bachlertal. Werner Kagermeier schlüpfte in das Kostüm der Fastenpredigers Bachinus und nahm die Vereine und Politiker aufs Korn.

Vorstand Johann Bergmaier begrüßte die zahlreichen Besucher, unter ihnen auch 2. Bürgermeister Alfons Zehentbauer und die Gemeinderäte. Das gemischte Publikum aus allen Altersschichten wurde zunächst unterhalten mit Blasmusik von der Musikgruppe "Masblusik". Danach startete der Schierlinger Zwoagsang seine Premiere auf der Bachler-Bühne und brachte unterhaltsames bayrisches Liedgut zu Gehör. Mit Witzeinlagen umrahmt feierte die beiden Männer aus Schierling einen glanzvollen Einstand beim Starkbierfest in Hofkirchen. Das Duo hatte eine spontan getextete Hymne an Karl Stöttner vorgetragen, die von den den Gästen mitgesungen wurde.


In freudiger Erwartung begrüßten die Gäste den Fastenprediger Bachinus, alias Werner Kagermeier

Musikalisch begleitet von der Musikgruppe "Masblusik" zog der Fastenprediger Bachinus, verkörpert von Werner Kagermeier in den Saal ein. Schelmisch grinsend reichte er dem stellvertrettenden Bürgermeister Alfons Zehentbauer die Hand zum Gruß und trat dann hinter das Rednerpult.

Zunächst nahm der Prediger die bundesdeutsche Politik aufs Korn. Die regierungslose Zeit des letzten Jahres habe gezeigt, dass man durchaus auf die Staatsoberhäupter verzichten kann. Die große Koalition zieht jetzt an einem Strang: Auf der einen Seite ziehen die Schwarzen, und auf der andren Seite die Roten. Aufgrund der Unentschlossenheit von Edmund Stoiber bezeichnete er ihn als bayrischen Bumerang, der immer wieder zurück kommt und die Brieftaubenzüchter wollen eine Neuzüchtung mit "Edmund zuverlässig" benennen. Der Fastenprediger nahm für sich in Anspruch, dass er den Rücktritt von Monika Hohlmeier im vergangenen Jahr prophezeit habe, und dies dann auch so eingetreten ist.

Gemeindepolitik

Die Tatkraft und den großen persönlichen Einsatz von Bürgermeister Xaver Eggl lobte der Prediger ausdrücklich. Beim Hochwasser versuchte das Gemeindeoberhaupt, die Wassermassen mit dem Frontlader wegzuschieben. Auch beim Aufräumarbeiten verlief seine Aktion nicht glücklich, denn als der Rathauschef wieder mit seinem privaten Bulldog mit Frontlader anrückte, beschädigte er sein Fahrzeug an einem Holzstamm. Weiterhin wurde empfohlen, dem Bürgermeister dringend ein dienstliches Navigationsgerät zu kaufen. Denn im vergangenen Jahr hatten BM Eggl und Gemeinderat Leupacher einen Gratulationsbesuch gemacht, aber erst nach der Verköstigung stellte sich heraus, dass die Gratulanten im falschen Haus waren, und der Jubilar an einem anderen Ort wohnt.

Gemeinderat und 3. Bürgermeister Manfred Grahl habe im Fasching bereits für die anstehenden Hochzeiten seiner Söhne geübt, als er bei einer Hochzeitsgesellschaft aktiv war. Den Gemeinderat Eduard Meindl bezeichtnete er als "Großagrarier" und "Energiewirt und Fachberater für die Erzeugung von umweltfreundlichem Strom". Bei all der Hektik bei den landwirtschaftlichen und forstwirtschaftlichen Arbeiten kann es dem Gemeinderat schon mal passieren, dass er mit seinem Fahrzeug die Telefonleitungen kappt. Gemeinderat Josef Leupacher habe sich im Internet einen Schlepper ersteigert, der nach näherer Betrachtung schlechtere Eigenschaften hatte, als sein bisheriges Arbeitsgerät. Er habe dann das Fahrzeug wieder verkauft, und sich in der heimatlichen Region einen leistungsfähigen Schlepper von einem seriösen Händler gekauft.

Besorgt zeigte sich Bachinus um das Wohlbefinden von Karl Stöttner. Den vor zwei Jahren hatte der Brauer kein Geld dabei, und vor einem Jahr erlitt er auf dem Parkplatz einen Achillessehnenriss. Die Bürgersendung "Jetzt red i" sei sehr schön gewesen, und die Studiostrahler im Roßmeier-Saal haben viel heiße Luft erzeugt, aber geändert habe sich bisher noch nichts. Jetzt ist lediglich bekannt, dass die Kirche in Eitting nicht abrutscht, sondern aufsteigt.

Vereine im Visier

Immer wieder unterbrochen durch Lacher und Applaus nahm sich der Vortragende den Heldentaten der einzelnen Vereine vor. So habe die FFW Hofkirchen zum Eindecken des Feuerwehrgerätehauses einen Tag benötigt, aber für den fehlenden Quadratmeter nahmen sich die Aktiven mehrere Wochen Zeit. Eine schlimme Erkältung hatte Stockschützenvorstand Otto Huber tagelang mit 2 x 12 Tropfen bekämpft. Erst nachdem das Medikament keine Wirkung zeigte, stellte sich heraus, dass der Vorstand Teebaumöl eingenommen hatte. Ob dies die Ursache war, das Herr Huber dann beim Bachlerball mit zwei unterschiedlichen Schuhe auftauchte, konnte Bachinus nicht bestätigen. Die Schnapsprobe der Landfrauen in Penk soll sehr lustig gewesen sein, den die Damen hatten große Freude daran, sich im Spiegel ihr errötetes Gesicht zu betrachten. Große Schwierigkeiten haben die Damen aus dem Nordic Walking Team, wenn sie bei Übungsstunden im benachbarten Staatsforst auf Wildschweine treffen, die den Weg kreuzen. Deshalb muss der örtliche Jäger ansitzen, um größeren Schrecken für die Damen zu vermeiden. Die Laienspielgruppe Hofkirchen war lange damit beschäftigt, ein Zelt aufzustellen. Leider hatten sie die Bodenstreben mit den Deckenstreben verwechselt, und kamen deswegen zu keiner tragfähigen Konstruktion. Der TSV Hofkirchen hatte unmittelbar vor dem Tribünenumbau noch den Kiosk modernisiert, aber im Zuge der planlosen Umbauarbeiten wurde der Kiosk dann doch entfernt. Beim Tribünenbau sind einige Helfer im nahegelegenen Bach gelandet und haben unfreiwillig ein Bad genommen. Mit einem ernsthaften Ton wandte sich der Prediger an die Edelweißschützen Haimelkofen und die Feuerwehr in Weichs. In beiden Vereinen versucht die jeweilige Vereinsführung ihr Bestes, aber die Mitglieder glänzen durch Abwesenheit, bzw. durch Passivität. Die Landjugend Hofkirchen habe beim Bau des gelungen Faschingswagens unendlich viele Dachlatten benötigt. Es gab schon Vermutungen, dass die KLJB mit den Holzlatten eine neue Bahnlinie bauen will. Die Ortspolitik von Asbach wird anscheinend während des Sonntagsgottesdienstes entschieden, da auf der Empore der Pfarrkirche St. Peter oftmals eine erhebliche Unruhe herrscht.

Am Ende der einstündigen Rede erntete Fastenprediger Bachinus anhaltenden Applaus. FFW Vorstand Bergmaier dankte dem begnadeten Redner und überreichte ihm ein Geschenk zur Erinnerung an eine großartige Fastenpredigt. Mit Marschmusik und dem Klatschen der Zuschauer verlies Bachinus das Podium. Der Schierlinger Zwoagsang gestaltete den zweiten Auftritt mit witzigen Einlagen und bayrischen Musikbeträgen.

Ulrich Goss und seine engagierten jungen Musiker überraschten zum Abschluß der Veranstaltung mit neu einstudierten bayrischen Stücken.

060318

Werner Kagermeier, Johann Bergmaier, Eduard Meindl, Stefan Heinrich, Paul Winderl