Starkbierfest 2005


Bachinus: "Bei uns is hart, aber herzlich ..."

Die Musikkapelle "Masblusik" mit bayrischer Gemütlichkeit


Diesmal mit 5 Mann in Hofkirchen, die Musikgruppe um Ulrich Goss (li). "Masblusik" - Blasmusik nach Maß, sorgte mit einem abwechselungsreichen Programm für eine angenehme Unterhaltungsmusik

Fastenzeit ist Starkbierzeit, deshalb lud die FFW Hofkirchen nach der gelungenen Premiere des Vorjahres wieder am Samstag, den 5. März in das Gasthaus Roßmeier nach Hofkirchen ein. Schon frühzeitig füllten die Pfaffenator-Freunde die Sitzreihen und sorgten für einen vollbelegten Saal. Die bayrische Musikgruppe "Masblusik" unter der Leitung von Ulrich Goss unterhielt die Besucher mit bekannten Rhythmen in angenehmer Lautstärke.

Vorstand Johann Bergmaier begrüßte die zahlreichen Besucher, unter ihnen auch Bürgermeister Xaver Eggl, der eigens auf den Skiurlaub verzichtete, um in Hofkirchen dabei zu sein. Bergmaier übermittelte auch die besten Grüße von Karl Stöttner, der sich auf dem Parkplatz verletzte, und wieder die Heimreise antreten mußte. Da die FFW keinen Eintritt angesetzt hatte, bat der Vorstand um Spenden für Schwester Lia, die eine Verwandte der Gastwirtsfamilie Roßmeier ist und seit 1951 in Tansania eine Station für bedürftige Menschen in dieser Region aufgebaut hat.

In seiner Begrüßungsrede zeigte sich Bürgermeister Xaver Eggl erfreut über den voll besetzten Saal und wertete es ein Zeichen des guten Zusammenhaltes in den Bachorten - und einen Beitrag zur Initiative "Lebensqualität durch Nähe".


In freudiger Erwartung begrüßten die Gäste den Fastenprediger Bachinus, alias Werner Kagermeier

Musikalisch begleitet von der Musikgruppe Masblusik zog der mit Ungeduld erwartete Fastenprediger Bachinus, verkörpert von Werner Kagermeier in den Saal ein. Schelmisch grinsend reichte er dem Bürgermeister die Hand zum Gruß und trat dann hinter das Rednerpult.

Beamte in der Armut
Bachinus begann mit der sogn. Großen Politik und startete damit sofort einen gewaltigen Angriff auf die Lachmuskeln indem er den Volksvertretern auf den Zahn fühlte. Der Staat muß noch mehr sparen, deshalb werden auch die Beamten künftig nach Leistung bezahlt. - Das wird einige Staatsdiener in die Armut treiben. Dem Außenminister Fischer warf er vor, dass die Visa nur erteilt wurden, weil es die einzige Möglichkeit für die Grünen ist, mehr Wählerstimmen zu erhalten.

Für die deutschen Politiker wird es jetzt neue Schuhe geben, an denen die Absätze vorne befestigt sind - damit wird vorgetäuscht, dass es wieder aufwärts geht in Deutschland, so der Fastenprediger. Zum Bildungswesen meinte der Referent: "Aus der Pisa-Studie habe man in der ersten Untersuchung erfahren, dass unsere Schüler nicht die Schlauesten seien. Nachdem nun auch eine Studie über die Lehrer gemacht wurde, ist klar, warum das so ist." Dem Landtagsabgeordneten Josef Zellmeier empfahl er bei nächster Gelegenheit die Ministerin Hohlmeier abzulösen, damit in der Heimatgemeinde die richtigen Schulentscheidungen getroffen werden können. Am besten wäre es natürlich wenn der Abgeordnete persönlich für mehr Kinder in seiner Heimatgemeinde  sorgen würde.

Gemeindepredigt

Zur Begrüßung hatte Bachinus dem Bürgermeister noch freundlich die Hand gereicht, jetzt aber setzte sich der Redner mit der Gemeindepolitik kritisch auseinander. In den Augen von Bürgermeister Eggl sah der Prediger einen gewissen Neid, - wegen der großen Zahl der Saalbesucher. Denn die Bürgerversammlungen der Gemeinde sind im Gegensatz dazu, nur schwach besucht. Aber das liege daran, dass eben die Bürger nur die Wahrheit hören wollen, deswegen seien die Leute auch zum Starkbierfest gekommen. Der Bürgermeister hält sich durch Skifahren fit, allerdings sei der beste Schwung, den das Gemeindeoberhaupt  beherrscht der Einkehrschwung. Beim 3. Bürgermeister Manfred Grahl, der jetzt Schöffe bei 

  Fastenprediger Bachinus (Werner Kagermeier): "Meine kulinarische Botschaft an euch lautet: Es gibt wieder Soße zum Braten !!!"

Gericht ist, bat Bachinus um Unterstützung falls ihm eine gerichtliche Auseinandersetzung drohe. Von Gemeinderat Josef Leupacher berichtete Bachinus, dass er bei einer Alpenüberquerung mit seinem Heißluftballon gescheitert war, und in Italien nicht landen durfte. Gemeinderat und Großökonom Eduard Meindl sei auf dem besten Weg, als zentraler Energieversorger ein Monopol im Bachlertal aufzubauen um danach die Preise zu diktieren.

Neben dem Wortwitz, verstand es Werner Kagermeier auch, ernsthafte Themen anzuschneiden. So monierte er das ewig aktuelle Thema "Bürgersteig nach Haimelkofen", in dem noch keine Lösung in Sicht ist. - Allerdings gäbe es dazu von einigen Anliegern jetzt positive Signale. Die Gemeinde Laberweinting habe mit dem Wirtschaftswachstum bereits begonnen, indem die Kanalgebühren um satte 26 % angehoben wurde. Hier empfahl der Prediger den Bachlern eine Kostenanfrage in Mallersdorf-Pfaffenberg zu starten. Die Forstreform hat erhebliche Auswirkungen gezeigt und ist auch nicht spurlos an "Hermann Staatswaldkirchinger" vorbei gegangen, denn an einem einzigen Tag sind ihm fast alle Haare ausgegangen. Bachinus lies Braumeister Stöttner hochleben und nahm aus dem irdenen Krug einen kräftigen Schluck Pfaffenator, um dann frisch gestärkt seine Predigt fortzusetzen.

Der deutschen Zuckerrübenkönigin Andreas Burgmeier dankte er für Engagement und ihren Einsatz für sozial Schwache. Dem Bachler Autobahn-Gendarm Peter Fels wünschte er als neuen Vorstand der Edelweißschützen Haimelkofen alles Gute und eine geringere Reizbarkeit als in früheren Jahren. Gegenüber dem Vorjahr konnte Bachinus vermelden, dass es beim Brunnenwirt in Haimelkofen jetzt wieder Soße zum Braten gibt.

Vereine im Visier

Immer wieder unterbrochen durch Lacher und Applaus nahm sich der Vortragende den Heldentaten der einzelnen Vereine vor. So reisten die Krieger- und Reservisten zu einer Fahnenweihe mit Fahne an, hatten aber die Fahnenstange vergessen. Die Stockschützen des TSV hatten bei einem auswärtigen Turnier zwar die Brotzeit und das Bier dabei, aber die Holz-Dauben ruhten im heimischen Geräteschuppen. Wegen mangelnder Koordination sandte die Landjugend in der Vorweihnachtszeit zwei verschiedenen Nikoläuse in die gleichen Häuser. Mit Nordic-Walking haben die Landfrauen einen neuen Sport entdeckt, allerdings verirren sich die Damen schon mal im Wald und landen in Sackgassen. Dazu wurde dem Bürgermeister empfohlen im Hofkirchener Forst eine klare Beschilderung anzulegen. Der imaginäre Wettbewerb zur Weihnachtszeit: "Unser Dorf soll heller werden" wurde 2004 eindeutig vom Ortsteil Osterham gewonnen. Die Initiative "Lebensqualität durch Nähe" habe in Weichs nicht ganz funktioniert, denn nicht der regionale Orgelbauer erhielt den Auftrag, sondern ein auswärtiges Unternehmen. Nachdem der Mallersdorfer Apotheker sein Haus von einer ostbayrischen Firma umdecken lies, und dabei keine zusätzlichen Kunden gewonnen hatte, ist er jetzt plötzlich auch für "Lebensqualität durch Nähe".

Verkehrsunterricht

Zu einen Novum kam es, als Bachinus wegen der aktuellen heiklen Parksituation der Zuhörerschaft einen kostenlosen Verkehrsunterricht zum Thema "Wie parke ich richtig" gab. Wegen der spitzen Bleistifte der Labertal-Sherifs sei dies unbedingt erforderlich. Er erklärte dabei ganz genau, dass man auf Bürgersteigen nicht parken darf, und dass manche Polizisten regelrecht Jagd auf Parksünder machen.

Am Ende der 60minütigen Rede erntete Fastenprediger Bachinus anhaltenden Applaus. FFW Vorstand Bergmaier dankte dem begnadeten Redner und überreichte ihm ein Geschenk zur Erinnerung an eine großartige Fastenpredigt.


Mit Marschmusik und dem Klatschen der Zuschauer verlies Bachinus das Podium.

050205

Werner Kagermeier, Johann Bergmaier, Eduard Meindl, Stefan Heinrich, Paul Winderl