Edelweiß-Schützen Weichs e.V.

- Sportschießen -

Interessantes und Wissenswertes rund um den Schießsport

(zusammengestellt von Johann Ramsauer, Schützenverein Edelweiß Weichs e.V.; Stand 01/2005; Quellen: www.wikipedia.de, www.schießsportinfo.de, www.carl-walther.de, www.schuetzenbund.de, www.bssb.de u.a.)

Sportschießen oder auch Schießsport ist der sportliche Umgang mit Schusswaffen oder Bogenwaffen (Armbrust, Bogen). Heutzutage hat es der Schießsport nicht leicht, er wird von vielen missverstanden. Schießen wird immer wieder mit Militarismus, Gewalt etc. in Zusammenhang gebracht. Aber gerade das ist der Schießsport nicht. Sportliches Schießen bedeutet Schießen nach bestimmten Regeln, die Waffe wird dabei – entgegen ihrer ursprünglichen militärischen Bedeutung als Schusswaffe – als Sportgerät verwendet, ähnlich wie beim Speerwerfen oder Fechten. In Deutschland wird der offizielle Schießsport streng abgegrenzt vom militärischen Schießen und hat mit "wehrsportlicher Ertüchtigung" überhaupt nichts gemein. In anderen Ländern, z.B. in den USA, sieht das, historisch bedingt, anders aus. In Deutschland ist das Mindestalter für die Ausübung des Schießsportes 12 Jahre. Unter bestimmten Auflagen können Ausnahmen beantragt werden.

Im Groben geht es beim Sportschießen darum, die Mitte einer Schießscheibe zu treffen. Die Ringanordnung auf einer Schießscheibe wird "Spiegel" genannt. Je näher man die Treffer in der Mitte platzieren kann, umso mehr Punkte (Ringe) erhält der Schütze. In der Regel werden bei Luftdruckwaffen 20, 30, 40 und 60 Schuss á 5- bzw. 10-Schussserien geschossen, abhängig von der Schießdisziplin und der Altersklasse des jeweiligen Schützen. Zum Einsatz kamen dabei früher einzelne Zehnerringscheiben, heute wird überwiegend auf Streifen geschossen, die mit jeweils 10 Spiegeln versehen sind.

Schießen als Sport erfordert viel Ausdauer, Konzentration und Disziplin, eine gute Reaktion und vor allem ein "ruhiges Händchen". Der Sportschütze muss sein Sportgerät und sich selbst immer voll unter Kontrolle haben, um im richtigen Moment abziehen zu können. Und eben dies ist die große Schwierigkeit. Dabei kann ihm schon ein Fehlstart den Sieg kosten, denn den missglückten "Start" zu wiederholen ist ihm, im Gegensatz zum Läufer, nicht gestattet. Erfolge sind dann zu erreichen, wenn Selbstdisziplin, körperliche und geistige Fitness und Erfolgswillen auf einander treffen. Regelmäßiges Training ist dabei selbstverständlich. Da Schützen nicht nur Einzelwettkämpfe austragen, sondern sich auch als Gruppe mit anderen messen, ist die soziale Komponente hoch angesiedelt. Die Schießergebnisse, Siege und Niederlagen werden in der Gruppe besprochen und verarbeitet. Dies fördert das Zusammengehörigkeitsgefühl und eine gemeinsame Perspektive wird entwickelt.

Sportschützen sind in der Bundesrepublik Deutschland in verschiedenen Dachverbänden organisiert. Der DSB (Deutscher Schützenbund) ist der größte, dieser ist auch beim Nationalen Olympischen Komitee (NOK) vertreten und organisiert die Deutschen Meisterschaften sowie die Bundesliga. Die meisten sportlich orientierten Schützenvereine sind über die Landesverbände des DSB organisiert. Die Deutsche Schießsport Union (DSU) hat Ihren Schwerpunkt im Großkaliberbereich. Weitere Dachverbände sind in Deutschland: der Bund Deutscher Sportschützen (BDS) und der Bund der Militär- und Polizeischützen (BDMP).

Schützenverein

Der Schützenverein in seiner heutigen Form entstand gegen Ende des 19. Jahrhunderts. Die bisherigen freiwilligen Heeresverbände in der Tradition des Lützowschen Freikorps hatten zunehmend ihre Bedeutung verloren. So wandelten sich die ehemals militärisch bzw. paramilitärisch organisierten Bürgerwehren zu mehr traditionsorientierten Vereinen.

Ein wesentlicher Bestandteil war die Pflege der Tradition und des Brauchtums, was durch die Ausrichtung von Schützenfesten und Schützenumzügen zum Ausdruck kam. Heute ist das Schützenfest ein Volksfest und zentraler Bestandteil sozialen und kulturellen Lebens vieler Städte und Gemeinden.

Neben der Pflege der Tradition und des Brauchtums ist vor allem der Zusammenschluss und die Organisation von Schießsportveranstaltungen ein Hauptanliegen von Schützenvereinen. Die meisten Vereine sind heute reine Schießsportvereine. Hauptziel ist nicht mehr das Schützenfest, sondern die Teilnahme und der Erfolg bei Meisterschaften und Turnieren.

Nach dem zweiten Weltkrieg wurden viele Schützenvereine, mangels eigener Schützenhäuser, erst einmal als Saalschießverein neu gegründet. Erst im Laufe der 1960er-Jahre zogen diese vermehrt in neue Schützenhäuser um.

Einzelne Schützenvereine sind in Deutschland zusammengefasst in einem Kreis- oder Gauverband. Die Kreisverbände sind zusammengefasst in Regional- und Landesverbände und diese sind zusammengefasst im Deutschen Schützenbund.

Schützenvereine, die Mannschaften zu offiziellen Wettkämpfen nach dem Reglement des Deutschen Schützenbundes melden wollen, müssen als gemeinnütziger Verein (e.V.) im Vereinsregister eingetragen sein.

Deutscher Schützenbund

Der Deutsche Schützenbund, kurz DSB, gegründet 1861 in Gotha, ist der größte Dachverband für Sportschützen in Deutschland. Von den Mitgliederzahlen her (2004: 1.513.560) ist der DSB der drittstärkste Sportverband in Deutschland. Dem DSB gehören 20 Landesverbände mit insgesamt 15.140 Mitgliedsvereinen an (Stand 2004).

In Bayern gibt es zwei Landesverbände: den Bayerischen Sportschützenbund (BSSB) mit Sitz in Garching bei München (487.507 Mitglieder) und den Oberpfälzer Schützenbund (32.350 Mitglieder), dessen Zuständigkeitsbereich sich auf die Mittlere Oberpfalz und Teile von Mittelfranken und Oberfranken erstreckt. Der Oberpfälzer Schützenbund hat seine Geschäftsstelle in Pfreimd (bei Weiden) und ist wie der BSSB eigenständiges Mitglied im DSB.

Geschichte des Schießsports

Das Sportschießen hat eine lange Tradition in Deutschland, bereits seit Beginn der Neuzeit gibt es Schützengilden in Deutschland und in den angrenzenden Nachbarländern. Davon zeugt zum Beispiel das Bild „Die Nachtwache“ von 1642, das berühmteste Gemälde des niederländischen Malers Rembrandt, welches die Amsterdamer Bürgerwehr darstellt, eine Schützengilde. Der erste bezeugte Schützenwettbewerb wurde aber bereits 1442 in Zürich abgehalten.

Nach den Befreiungskriegen (1815) setzte ein Aufschwung im Vereinswesen ein, von dem auch der Schießsport profitierte. Aber erst Ende des 19. Jahrhundert fing man an, das Schießen als echte (moderne) Sportart zu begreifen und entsprechend einzelne Disziplinen umzugestalten. Zum Beispiel wurde bis dahin noch auf lebende Tauben geschossen (später Tontauben, heute Wurfscheiben genannt), was z.B. in den USA mit zur Ausrottung einer ganzen Taubenart führte.

Heute gehört der Schießsport zu den beliebtesten Sportarten in Deutschland. Nach Vereinsmitgliedern liegt er in Deutschland zurzeit auf Platz vier nach Fußball, Turnen und Tennis.

Eine ausführliche Darstellung der Geschichte des Schützenwesens in Deutschland findet man auf der Homepage des DSB unter www.schuetzenbund.de/dsb/tradition/historie.

Geschichte im Überblick

Bereits im Altertum ist Schießen als Sport bekannt.

13. Jhrdt. - Ordensgeistliche gründen Schützenbrüderschaften im Armbrustschießen
1220 - Gründung der privaten Schützengesellschaft in Goslar
Mittelalter - Künstliche Vogelziele aus Holz
15. Jhrdt. - Nach der Erfindung des Schießpulvers wurde unterteilt in Armbrust- und Feuerschützen
19. Jhrdt. - Durch Erfindung des Hinterladers entstand die Entwicklung des heutigen Schießsports
1861 - Gründung des Deutschen Schützenbundes in Gotha
ab 1872 - Abhalten regelmäßiger Schießveranstaltungen
1879 - Einführung des Wurftaubenschießens in den USA
1890 - Verbreitung des Pistolenschießens; erste Weltmeisterschaften. Als begeisterter Schütze sorgte Olympia-Neugründer Baron Pierre de Coubertin dafür, dass Schießen schon
1896 in den Olympischen Wettbewerb aufgenommen wurde
Außer 1904 und 1928 ist der Schießsport bei allen Olympischen Spielen dabei
1900 - Bei den Olympischen Spielen in Paris wird auf lebende Tauben geschossen
1907 - Gründung des UIT
1920 - In Antwerpen gibt es 21 Schieß-Disziplinen
1930 - Auf dem Olympischen Kongress wird beschlossen, das Programm zu reduzieren
1968 - Erstmals sind Frauen gleichberechtigt in dieser Sportart dabei
ab 1972 - Verzicht auf das großkalibrige Freie Gewehr
1972 - Antrag, Frauen-Konkurrenzen aufzunehmen, wird abgelehnt
1976 - Montreal: Die US-Amerikanerin Margaret Murdock gewinnt zweimal Silbermedaille
1984 - Los Angeles: Luftgewehr, KK-Dreistellungskampf, Sportpistole, Skeet- und Trapschießen für Frauen im Programm
1985 - Aufnahme der Luftpistole für Frauen beschlossen
1989 - Alle Scheiben wurden verkleinert. Laufender Hirsch oder Keiler wird nach Protesten von Tierschutzvereinen in Laufende Scheibe umbenannt, Wurftaubenschießen in Wurfscheibenschießen
seit 1996 ist Doppeltrap im Wettkampfprogramm der Olympischen Spiele
seit 1996 wird im Gewehr- und Pistolenbereich auf elektronische Scheiben geschossen

Klasseneinteilungen

Das Sportschießen ist die einzige Sportart, in der es keine Altersbegrenzung nach oben gibt. Wer sich fit genug fühlt, kann auch noch mit 85 Jahren an Wettkämpfen teilnehmen. Nach unten gibt es jedoch die Grundbegrenzung auf 12 Jahre (mit Ausnahmemöglichkeit).

Für Wettkämpfe nach den Regeln des Deutschen Schützenbundes im Bereich der Luftdruckwaffen gibt es eine Einteilung der Schützen in verschiedene Altersklassen:

Kleinkaliberwaffen dürfen erst ab 17 Jahre (Juniorenklasse) geschossen werden. Ab da ist die Alterseinteilung wie bei den Luftdruckwaffen.

Vereine können zu Wettkämpfen (Meisterschaften) außer Einzelschützen auch Mannschaften melden. Diese bestehen in der Regel aus drei Teilnehmern einer Altersstufe, getrennt nach männlichen und weiblichen Teilnehmern. Für Wettkämpfe gibt es zusätzlich zur Alterseinteilung eine Klasseneinteilung, in der mit unterschiedlichen Mannschaftsstärken an Wettkämpfen teilgenommen wird.

Die Waffen

Das Sportschießen wird in der Regel nach der Art der Waffe unterteilt:

Obwohl sowohl Bogen- als auch Schusswaffen lebensgefährliche Verletzungen verursachen können, ist Sportschießen ein eher ungefährlicher Sport, da der Schießbetrieb nur auf zugelassenen Schießständen und nur unter ständiger Aufsicht stattfinden darf.

Schusswaffen

Gewehre und Pistolen werden nach Feuerwaffen und Luftdruckwaffen unterteilt, je nach der Art, welche Munition verwendet wird.

Luftdruckwaffen fallen auch unter das deutsche Waffengesetz, haben aber bei einem Vorhandensein eines „F“ im Fünfeck (unter 7,5 Joule Bewegungsenergie der Geschosse) eine Befreiung von einigen waffenrechtlichen Notwendigkeiten. Seit einigen Jahren werden vermehrt Pressluft- und/oder CO2-Waffen eingesetzt, die dem Schützen das mühselige Spannen der Waffe ersparen. Sowohl Luftgewehr als auch Luftpistole sind für viele der Anfang für das sportliche Schießen. Schießstände für Luftdruckwaffen sind in vielen Orten vorhanden und leicht einzurichten, müssen jedoch von einem offiziellen Schießstand-Sachverständigen abgenommen werden. Anders als bei den "Schießbudengewehren" auf dem Jahrmarkt, wird bei Luftdruckwaffen nicht mit Kugeln, sondern mit so genannten Diabolos mit 4,5 mm Durchmesser geschossen, die eine geradere Flugbahn und ein sauberes Einschussloch gewähren. Die Auswertung der Schießergebnisse wird heute in der Regel mit elektronischen Auswertemaschinen vorgenommen, die bis auf 1/100 mm genau auswerten können.

Luftgewehr

Das Luftgewehr ist ein Sportgewehr, bei dem eine kleine, spindelförmige Bleikugel (Diabolo-Kugel) mittels Druckluft abgeschossen wird. Ein Luftgewehrprojektil erreicht eine Geschwindigkeit von ca. 150 Meter pro Sekunde (zum Vergleich 7,62 mm-Projektil des G 3: ca. 800 m/s). Die Bezeichnung leitet sich übrigens von einem bekannten Geschicklichkeitsspiel gleichen Namens ab, hat also nichts, wie vielfach angenommen, mit diabolisch (teuflisch) zu tun.

Geschichte

Luftgewehre sind bereits seit dem 17. Jahrhundert als "Windbüchsen" bekannt. Doch erst nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die "Spatzenflinten" als Sportgerät entdeckt.

Den Anfang machten Knicklaufgewehre. Beim Knicken wird eine Feder gespannt, die nach Betätigen des Abzuges einen Kolben nach vorn schnellen lässt. Dieser schiebt ein Luftpolster vor sich her, das die Kugel durch den Lauf treibt. Die Schussentwicklung ist mit einem kernigen Ruck verbunden und dauert ein paar Zehntelsekunden, so dass erfahrene Schützen in der Lage waren, schlecht gezielte Schüsse noch mal "reinzuwackeln".

In den siebziger Jahren wurden die Knickläufe durch Seitenhebelspanner mit starrem Lauf ersetzt. Sie sind bereits in der Lage, den Rückschlag durch eine Art Gleitschlitten aufzufangen, außerdem ist sichergestellt, dass die Visierung immer an der gleichen Stelle sitzt.

Heutige Luftgewehre

Eine technische Revolution waren die Gewehre mit vorkomprimierter Luft. Hier wird keine Feder mehr benötigt. Der Spannhebel bewegt einen Kolben, der die Luft in einer Kammer verdichtet. Wird der Abzug betätigt, öffnet ein kleines Ventil die Druckkammer in Richtung Lauf. Ein Rückschlag ist kaum noch feststellbar. Das moderne Pressluftgewehr kommt völlig ohne Spannhebel aus. Die Luft wird von einer Kartusche mit einem Maximaldruck von 200 bis 300 bar geliefert. Der Schütze betätigt nur noch einen kleinen Ladehebel, der über einen Druckbegrenzer die Druckkammer mit etwa 80 bar füllt. So ist beim Auslösen eine konstante Schussenergie gewährleistet.

Bei den aktuellen Modellen besteht der Schaft aus Aluminium. Alle Teile mit Körperkontakt werden aus Schichtholz gefertigt und sind vielfältig verstellbar.

Feuerwaffen

Das größte Angebot für das sportliche Schießen besteht im Bereich der "Feuerwaffen". Beim Sportschießen werden keine "Gebrauchswaffen" verwendet, sondern speziell entwickelte Sportwaffen. Die Spitzenathleten benutzen "hochgezüchtete" Sportwaffen, wie die Schnellfeuerpistole, die Freie Pistole oder das Kleinkalibergewehr der Biathleten und die Bögen der Bogenschützen.

Die Disziplinen

Die offiziellen Wettkämpfe in den verschiedenen Schießdisziplinen werden in der Sportordnung des Deutschen Schützenbundes geregelt.

Jede Disziplin hat ihre speziell auf die Anforderungen angepassten und dem Reglement entsprechenden Waffen. Die unten aufgeführten Disziplinen sind die bekanntesten und international verbreitetsten. Je nach Waffengattung und Verband gibt es aber auch Mischformen, Abänderungen und Besonderheiten. Auch wird das Reglement immer wieder verändert, um die Attraktivität des Sportes bei Sportübertragungen für TV-Sender zu erhöhen. So dürfen seit der letzten Revision der Sportordnung des Deutschen Schützenbundes die Schützen z.B. nur noch Augenabdeckungen/Sichtblenden von maximal 3 cm Breite und 4 cm Länge tragen, damit das Gesicht des Schützen bei Fernsehübertragungen besser zu sehen ist (obwohl solche eigentlich nur bei den Olympischen Spielen vorkommen).

International hat man sich in den letzten Jahrzehnten bemüht, die Disziplinen so zu modifizieren, dass sie ihren ursprünglich militärischen bzw. waidmännischen Charakter verlieren. Bestes Beispiel sind die ehemalige Disziplin "Keilerschießen", "Tontaubenschießen" und "Schnellfeuer" (ganz früher Duell). Der Keiler wurde durch normale runde Scheiben ersetzt - und heißt heute "Laufende Scheibe", die Tontaube heißt heute Wurfscheibe und die Schnellfeuerscheiben sind mittlerweile ebenfalls rund und haben ihr stilisiertes menschliches Aussehen verloren. Alle drei Disziplinen sind olympisch.

Da aber der Schießsport auch von vielen Menschen ausgeübt wird, die berufsmäßig mit Waffen zu tun haben (Polizisten, Militär) gibt es auch noch etliche Disziplinen, die deutliche Anleihen aus diesen Bereichen zeigen. Beispiele hierfür sind "Westernschießen" und "praktische Flinte", die in Deutschland vom Bund der Militär- und Polizeischützen und dem Bund Deutscher Sportschützen angeboten werden. In der Regel werden viele dieser Disziplinen, trotz ihrer Popularität (vor allem in den USA) und internationaler Wettkämpfe, nicht von den Nationalen Olympischen Komitees gefördert. Dies soll den Schießsport weiter vom Gedanken der "Wehrertüchtigung" fernhalten.

Große internationale Wettkämpfe, einschließlich der Olympischen Spiele, werden mit Ausnahme von Wurfscheiben Skeet und Wurfscheiben Trap, nur mit kleinkalibrigen Waffen oder Luftdruckwaffen durchgeführt.

Des Weiteren kann man die Disziplinen in dynamische und statische Disziplinen einteilen. Der Unterschied zwischen beiden besteht darin, dass bei dynamischen Disziplinen die Ziele oft beweglich sind, und nur innerhalb eines Zeitfensters getroffen werden dürfen. Besonders in großkalibrigen Disziplinen sind beim dynamischen Schießen oft auch Standortveränderungen vorgeschrieben und die Geschwindigkeit zur Schussabgabe wird mit bewertet.

Bogen

Der Bogen hat im Schießsport die längste Tradition. Er ist als Waffe der Menschheit seit ca. 15.000 Jahren bekannt. Bereits aus dem Mittelalter sind Bogenwettkämpfe beurkundet. Da aber bereits in Homers Odyssee ein Bogenschießwettkampf beschrieben ist (Odysseus eroberte Penelope mittels eines solchen Wettkampfes), darf man annehmen, dass Wettstreite dieser Art bereits vor über 3.000 Jahren stattfanden.

Heute ist das Bogenschießen in mehreren Disziplinen olympisch.

Gewehr

Das Gewehr hat eine rund 700-jährige Geschichte. Im sportlichen Bereich kann man Luftdruckgewehre, Kleinkalibergewehre (KK), Großkalibergewehre und Dienstgewehre unterscheiden. Die Entfernungen auf die geschossen werden, hängen vom Typ der Waffe ab. Luftgewehre werden üblicherweise auf 10 m geschossen, KK-Gewehre auf 50 oder 100 m, großkalibrige Gewehre bis zu 1000 m. Das Visier besteht in der Regel aus Okular (hintere Visierung) und Korn/Ringkorn (vordere Visierung). Optische Hilfsmittel zur Vergrößerung des Zieles sind üblicherweise verboten (Ausnahme: "Laufende Scheibe", die mit Zielfernrohr auf der Waffe geschossen wird). Stützende Schießbekleidung darf ebenfalls nicht verwendet werden.

Beim Kleinkalibergewehr wird mit so genannten Randfeuerpatronen mit einem Kaliber von 5,6 mm (.22 lfb) geschossen. Hier löst der Abzug einen Schlag auf den Zünder im hinteren Teil der Patrone aus, dieser explodiert und die freigesetzte Energie treibt ein Bleigeschoss Richtung Scheibe. Diese steht je nach Disziplin 50 oder 100 Meter vom Schützen entfernt.

Zumindest zeitweise Olympische Disziplinen waren/sind:

Ein Standard-Wettkampf beträgt 40 Schuss innerhalb von 75 min. In der Schützenklasse und der Damenklasse (21 - 45 Jahre) müssen die besten acht Teilnehmer noch ein zusätzliches Finaleschießen von zehn Einzelschüssen absolvieren, bevor der endgültige Sieger feststeht. International schießen Männer 60 Schuss und Frauen 40 Schuss.

In der Disziplin Luftgewehr Dreistellungskampf (wie KK-Dreistellungskampf) schießen nur Jugendliche bis zu einem Alter von einschließlich 15 Jahren. Hier werden lediglich 10 Schuss pro Disziplin geschossen.

Eine Sonderstellung nimmt das Biathlon ein.

Weitere Disziplinen sind:

Pistole

Die Pistole als ehemalige Reiter- und vor allem Duellwaffe erfreut sich seit Mitte des 19. Jahrhunderts wachsender Beliebtheit als Sportgerät. Das Visier besteht in der Regel aus Kimme und Korn.

Das Pistolenschießen ist eine der schwierigeren Disziplinen beim Sportschießen. Wettkämpfe auf nationaler und internationaler Ebene werden vor allem mit der Luftpistole, der Sportpistole, der Freien Pistole und der Olympischen Schnellfeuerpistole ausgetragen. Der Anschlag hat mit dem aus Film und Fernsehen bekannten Schießen fast nichts gemeinsam. Der Schütze steht nicht frontal zu Scheibe, sondern etwas seitlich gedreht und hält die Pistole mit ausgestrecktem Arm und mit nur einer Hand. Dies verlangt dem Schützen eine gewisse spezielle Kondition ab, um die Waffe möglichst ruhig halten zu können. Außerdem muss ein guter Schütze über eine ausgefeilte Technik verfügen, denn um den Abzug auszulösen muss erst ein relativ hohes Gewicht überwunden werden, was es nicht gerade einfach macht, die Pistole ruhig und sauber im Ziel zu halten.

Die Großkaliberpistole hat ein Kaliber von mehr als 7,65 mm (.30 – .38; keine Magnumpatronen) und wird ebenfalls auf 25 m geschossen. In dieser Disziplin wird zur einen Hälfte auf eine normale, stehende Scheibe geschossen, und zum Zweiten auf eine sich bewegende Scheibe. Die Scheibe bleibt hierbei 7 s lang verdeckt, klappt dann auf und ist 3 s zu sehen. In diesen 3 Sekunden kann der Schütze den Schuss abgeben. Dieser Vorgang wiederholt sich fünf Mal. Bei großen internationalen Wettbewerben werden die Scheiben nicht mehr verdeckt; eine Lampe zeigt jetzt das Zeitfenster an. Diese Disziplin gibt es auch für Frauen und Jugendliche mit abgewandelten Bedingungen.

·         Die Disziplin freie Pistole wird auf 50 Meter Entfernung geschossen. Die dabei verwendeten Scheiben sind genau so groß wie bei der Sportpistole. Allerdings sind die Pistolen eher ungewöhnlich. Der Abzug hat ein Gewicht von wenigen Gramm (Ungeübte spüren keinen Druckpunkt) um ein "Verreißen" zu verhindern. Der Schaft geht außen um die Hand herum, sodass die Pistole noch besser gehalten werden kann. Eine Freie Pistole hat keinen automatischen Auswurf, einen sehr langen Lauf und nimmt nur eine Patrone auf.

Flinte

Die Flinte findet heute im Wesentlichen ihren Platz bei den Disziplinen Skeet und Trap, Doppeltrap, dem so genannten Wurfscheibenschießen. Daneben gibt es noch eine Reihe von Sonderdisziplinen und Varianten, je nach Verband.

Erfolgreiche Schützen

 

Die richtige Schießtechnik

Ein verbreiteter Irrtum ist der Glaube, zum Schießen gehöre ein gutes Auge. Eine durchschnittliche Sehkraft reicht vollkommen aus, da die verwendeten Zieleinrichtungen "Diopter" bzw. offene Visierung (Kimme und Korn) keine besonderen Anforderungen an das Auge stellen. Auch eine Brille ist kein Hindernis. Schießen stellt jedoch sehr hohe Anforderungen an die Konzentrationsfähigkeit und die Körperbeherrschung des Aktiven. Nur aus dem optimalen Zusammenspiel von Atem-, Ziel- und Abzugstechnik und einem sicheren Anschlag entsteht ein sauberer Schuss, der auf die Dauer zu höheren Ergebnissen führt als eine schnell "dahingehschlamperte" Zehn. Die saubere Ausführung eines jeden einzelnen Schusses, die Technik also, ist das Ziel, und nicht die "zehn" – die kommt von ganz alleine (oder wie es die fernöstliche Weisheit ausdrückt: "Der Weg ist das Ziel"). So ist Meditation schon lange Bestandteil der Trainingspläne der Spitzenschützen. Für Topergebnisse unerlässlich ist auch eine gute Allgemeinkondition. Ein Wettkampf dauert je nach Disziplin mindestens eine Stunde und die durchgehende Konzentration kann nur halten, wer physisch trainiert ist.

Damit der eigene Körper möglichst ruhig steht, tragen Gewehrschützen für Außenstehende recht seltsam anmutende Schießkleidung. Jacken und Hosen aus festem Material und Schuhe mit extrastarker Sohle verleihen den Gewehrschützen den typischen "Entengang" wenn sie sich zum Schießstand bewegen.

Tipps fürs Luftgewehrschießen

Körperhaltung

Atmung

Dieser Vorgang reicht aus, um im luftanhaltenden Zustand 4 - 6 sec. optimal konzentriert zu sein.

Zielvorgang

Hilfsmittel: Weiße Abdeckblende und Irisblende

Abziehen

01/2005

Johann Ramsauer