Traberstall Wroblewski, Asbach

Saison 04/05


 

"Aurelio Diamant" schreibt Trabergeschichte

Wallach landete 60. Sieg für die Wroblewskis

Ein ganz besonderes Trabrennpferd lebt in Asbach bei Laberweinting: Aurelio Diamant, ein Name, der nicht nur auf der Straubinger Trabrennbahn seit Jahren für Spitzenleistungen steht, sondern in ganz Bayern.

Dabei schien die Karriere des Wallachs bereits zu Ende, ehe sie so richtig begonnen hatte - bis sein jetziger Besitzer ihn vom Gestüt MS Diamanten, wo Aurelio Diamant geboren und aufgewachsen ist, erwarb. Mit viel Geduld, Liebe und einer Menge Wissen bereitete Rudi Wroblewski ihn vor und machte ihn zum Traberstar. Am Montag gelang Aurelio das, was ihm vor Jahren keiner zugetraut hätte: Er landete den 60. Sieg seiner Karriere.

 

Rudi Wroblewski mit Aurelio Diamant bei der Siegerehrung; Walter Wuttke überreicht den Siegerpokal im Beisein von Fahrer und Trainer Uli Wieland und Anton Okerst.- Foto: Melanie Bäumel,

 

Schon jetzt hat der inzwischen Zehnjährige Trabergeschichte geschrieben: Dreimal hintereinander holte er den Titel „Pferd des Jahres". Das hat vor ihm keiner geschafft. Im Jahr 2004 wäre er fast zum vierten Mal in Folge Champion geworden, doch da „Aurelio" relativ spät in Form kam, reichten die Siege nicht mehr ganz. „Macht nichts", sagen seine Besitzer Gerlinde und Rudi Wroblewski mit bescheidenem Stolz: „Dreimal hintereinander Pferd des Jahres, das macht ihm so schnell keiner nach."

Und damit hat das Ehepaar aus dem Labertal recht. Sie wissen, dass sie mit dem Sohn des Erfolgshengstes Prakas ein Pferd im heimischen Stall haben, das an Zuverlässigkeit kaum zu übertreffen ist: 109 Mal ist Aurelio Diamant in seiner Rennlaufbahn bis jetzt an den Start gegangen, 60 Mal ging er auf die Siegerparade, weitere 43 Mal war er platziert - das bedeutet, dass das

Pferd in seinem Leben erst sechsmal ohne Geld in den Stall zurückgekehrt ist. Auch dadurch hat sich „Aurelio" den Ruf eines Ausnahmetrabers geschaffen.

Dabei schien es im vergangenen Jahr, als reiche es nicht mehr ganz zum Siegen. Der große Braune war zwar stets erfolgreich, landete gute Platzierungen - nur das letzte Quäntchen zum Gewinnen fehlte immer. Bis zum 18. Dezember. Da schockte Aurelio Diamant die Favoriten und die Wetter und landete, ausnahmsweise als Außenseiter, einen sehenswerten Sieg gegen harte Konkurrenz. „Kein Wunder", so die Reaktion seiner Besitzer. „Kaum wird es kalt, ist er wieder voll da." Denn der Prakas-Sohn aus der gutklassigen Rennstute Fast Bee hasst nichts mehr als Hitze und Mücken. Deshalb geht er in den heißen Jahreszeiten regelmäßig in Ruhe, um dann rechtzeitig im Herbst wieder punkten zu können.

 

Im Sulky sitzen fast immer Amateurfahrer Rudi Wroblewski oder sein Trainer Uli Wieland, dann und wann auch Aurelios früherer Besitzer, der Juniorchef des Stalles MS Diamanten Andi Schwarz, der sich über den Erfolg seines ehemaligen Schützlings mitfreut.

Drei Siege stehen heuer schon auf dem Konto des Wallaches, und so ganz nebenbei hat Aurelio Diamant auch schon wieder eine neue Bestmarke geholt: Auf der neuen Straubinger 900-Meter-Bahn hat der Dauerläufer am 17. Januar in der Kilometerzeit von 1,17.8 einen neuen Bahnrekord aufgestellt. Dieser wurde zwar mittlerweile schon wieder von den Pferden Luce und Edinburgh geknackt, doch was macht das schon: Aurelio ist und bleibt trotzdem Rekordchampion. -mel-

 

Gewohntes Bild: Aurelio Diamant mit seinem Trainer Uli Wieland auf der Siegerparade

 

So kennt man ihn: Kampfstark zeigt sich Aurelio Diamant (links außen) im Winter und gibt stets sein allerbestes.

050307

Melanie Bäumel