Anna Lehner verstorben

 

Wir werden ihr ein ehrendes Gedenken bewahren.


Anna Lehner, Straimerbäuerin von Asbach  *15.07.1919  - +22.11.2006

Sie ruhe in Frieden

Begräbnis von Frau Anna Lehner 25. November 2006

Trauernde Angehörige, Brüder und Schwestern in Christus!
Das das 87-jährige Lebenslicht von Frau Anna Lehner geborene Biberger aus Mausham, Gemeinde Bayerbach ist in den letzen Monaten und Wochen immer stiller und kleiner geworden, so dass es nun endgültig am Abend des Cäcilientages erlosch. Am vergangenen Mittwoch, den 22. November, hauchte sie ihren Geist aus und übergab ihn ihrem Schöpfergott.

Er hat Anna Lehner ins Leben gerufen. Sie erlebte ihre Kindheit und Jugendzeit im Kreise ihrer Eltern und ihrer vier Geschwister.
An ihrem Todestag, vor 68 Jahren, den 22. November 1938, wurde sie von Michael Lehner aus Asbach zum Traualtar geführt.
Da die Ehe kinderlos blieb, entschloss sich das Ehepaar Michael und Anna Lehner im Jahre 1957 den Neffen Josef an Sohnesstatt anzunehmen.
Ihm galt ihre ganze mütterliche Liebe und Aufmerksamkeit.

Frau Lehner war eine geachtet und geschätzte Frau und Bäuerin. Durch lange Jahre hindurch war sie Ortsbäuerin von Asbach.
Der Lehnerhof beschäftigte viele Angestellte, zu denen sie immer gut und gerecht war. Eine Angestellte - sie ist schon in der Ewigkeit hat mir das einmal gesagt: Sie hätte von Frau Lehner viel Gutes erfahren.
Die Eheleute Lehner waren weltoffen und gesellschaftsliebend. Dies konnte man daran erkennen, dass ihr Mann schon in früher Zeit bei allen möglichen privaten und öffentlichen Gelegenheiten zu fotografieren wusste und so die Ereignisse in eine bleibende Erinnerung setzte. Und so hat sie mir des öftern von ihren Dias erzählt und sie auch für den Altennachmittag angeboten.

Das Haus der Familie Lehner zu Asbach war immer für jedermann offen, vor allem wenn er Hilfe suchte. Auch die Geistlichen Herrn des Pfarrortes wussten von der Wohltätigkeit der Familie Lehner, sie waren immer gern gesehene Gäste und für eine Bitte fand man immer ein offenes Ohr. So kam es auch dazu, dass die Eheleute Michael und Anna Lehner für die Pfarrkirche die St. Michaelsglocke stifteten. Dafür sei ihnen nochmals ein „Vergelt's Gott” gesagt.

Die Aufgeschlossenheit von Anna Lehner blieb bis zu ihrem Tod. Sie unternahm eine Heilig-Land-Wallfahrt und eine Fatima-Wallfahrt, von deren Eindrücke sie lange zehrte.

Wallfahrten nach Altötting und anderen Orten in der näheren Umgebung waren selbstverständlich.
Eine Selbstverständlichkeit waren für sie die monatlichen Zusammenkünfte in den Seniorenrunden, und da und dorten kleinere Ausflüge mit ihren Freundinnen.
Für sie kein unwichtiges Teilziel ihres Lebens, war die Hochzeit ihrer Enkelin im vergangenen Sommer.
Ihre Schwiegertochter Adelinde, die sie Zuhause pflegte, so dass sie ruhig und friedlich im eigenen Heim sterben konnte, sagte mir: 34 Jahre lebten sie unter einem Dach zusammen, aber mit ihr war immer ein gutes harmonisches Einvernehmen.
Ich denke, dies ist ein schönes zusammenfassendes Zeugnis über das Leben von Anna Lehner.

Anna Lehner war sicher eine selbstbewusste Frau, aber ihr Leben war geprägt vom Glauben an einen persönlichen Gott. Der Glaube gehörte zu ihr wie das Atmen zum Leib. So fragen wir uns: Was hinterlässt euch eure Mutter und Oma?
Welches bleibende Erbe lässt sie euch zurück? Ich denke es ist ein gesunder Glaube, der besagt: zuerst setze deine Talente und Kräfte ein, und dann wenn du nimmer weiter kannst, wenn du fertig bist mit deinem Einmaleins, dann bau auf den Herrgott.
Sie will uns — und vornehmlich euch den Angehörigen hinterlassen: Lebe nie so, als ob es den Gott nicht gäbe. Im Gegenteil: lebe immer so, dass du vor dem Herrgott bestehen kannst. Sei immer gut zu deinem Nächsten und hilfreich zum Bittsteller.

Es war selbstverständlich für eure Mutter und Oma am kirchlichen Leben teilzunehmen, die Feste mitzufeiern, und den Sonntag zu heiligen durch den Messbesuch. Auch dies hinterlässt sie Euch — und uns allen — als ihr Erbe.

Wenn wir nun an ihrem offenen Grabe stehen, dann wollen wir ihr Leben nochmals bedenken. Wir wollen das in Dankbarkeit von ihr annehmen, was sie durch ihr Lebensbeispiel euch den Hinterbliebenen hinterlässt.
Und im Vertrauen auf Gott, der die Toten zur ewigen Seligkeit führt, legen wir den Leib Anna Lehners ins Grab, der hier der Auferstehung entgegenharrt, und ihre Seele empfehlen wir dem gerechten Richter, der sie in seiner Barmherzigkeit und Güte in die himmlische Herrlichkeit aufnehme.

Amen.

 

 

061123

Sterbebild